45 Musikerinnen und Musiker aus 35 verschiedenen Kapellen, 2,5 Tage »Polka-Bootcamp« und (Herbert Hornig zufolge) »27 Stunden Programm – das waren die »ASM-Musikanten«. Wer nicht dabei war, hat etwas verpasst. Auf der Bühne und im Publikum.
Mit den »27 Stunden Programm«, die Herbert Hornig als Leiter der »ASM-Musikanten« und Moderator des Abschlusskonzerts der diesjährigen Arbeitsphase angekündigt hatte, hatte er natürlich ein bisschen dick aufgetragen. Am Ende waren es gut zweieinhalb Stunden allerbeste Unterhaltung, die die gut 300 Menschen im restlos besetzten Blonhofer Stadltheater serviert bekamen. Inzwischen kann Hornig schon auf vier Projektphasen zurückblicken, und er freute sich in seiner Moderation sehr darüber, »dass es jedes Jahr ein bisschen besser und runder wird«.
Tatsächlich hat sich seit der Hornigs Übernahme des »ASM-Musikanten«-Taktstocks und der konzeptionellen Neuausrichtung im Jahr 2019 ein »harter Kern« von Teilnehmern herausgebildet, die die Fortbildungsmaßnahme jedes Jahr gern wieder in Anspruch nehmen. »Man nimmt einfach immer wieder etwas Neues mit«, bekannte einer der Musiker im Pausengespräch mit der »Blasmusik in Bayern«. Hornig betonte, dass die »alten Hasen« des Orchesters die Neulinge immer besser mitzögen und die Erarbeitung des Repertoires während des zweieinhalb Tage dauernden »Polka-Bootcamps« dadurch immer schneller gehe.
»Die ASM-Musikanten sind aus dem ASM-Jahr nicht mehr wegzudenken«, stellte Hornig gleich zu Beginn fest. Der Blick auf die Plätze für Ehrengäste, wo neben Präsident Franz Josef Pschierer mit Centa Theobald und Monika Fleschhut gleich zwei seiner Stellvertreterinnen und etliche weitere Präsidiumsmitglieder, Ehrenmitglieder und Bezirksverantwortliche, zwei neue Landtagsabgeordnete sowie ASM-Förderer Hans Kania mit seiner Lebensgefährtin Marieluise Vorwerk zu finden waren, bestätigte Hornigs Auffassung. Im Stadltheater Blonhofen hat das Ensemble eine stilgerechte Heimat gefunden, auch das muss erwähnt werden. Das Stadltheater und das Team des Gasthauses Zitt sorgen dafür, dass der Blasmusikabend mit den ASM-Musikanten immer wieder zu einem musikalischen Genuss wird, bei dem auch sonst auf nichts verzichtet werden muss.
Doch zurück zur Musik: In seiner Programmauswahl legte Herbert Hornig Wert auf größtmögliche Ausgewogenheit: Bei Polka, Walzer und Marsch gab es neben Klassikern wie dem »Rekruten-Marsch«, »Im Wäldchen« oder »Heut ist unser Hochzeitstag« (»Die Kapelle hat gewonnen«) auch weniger oft gehörte Werke wie »Böhmisches Herz« oder »Der Weg zurück«. Zum Programm gehörten aber auch neue Kompositionen der böhmischen Stilrichtung wie zum Beispiel der Marsch »Blas’ Musik in die Welt« von Martin Hutter, »Euphoria« von Martin Scharnagl oder die »Brauhauspolka« von Lukas Bruckmeyer. Und auch einige Solisten konnten sich: Maximilian Mayer und Jakob Kusterer gaben mit Flügel- und Tenorhorn »Zwei böhmische Schlawiner« zum Besten, Es-Klarinettistin Christina Leinauer hielt mit »Vöglein flieg« von Guido Henn ein Plädoyer für ihr häufig missverstandenes Instrument. Wie im vorigen Jahr gab es mit Alexander Dollmann und Martina Schneider ein einfühlsames böhmisches Gesangs-Duo, Julia Stich sorgte mit einem Song aus dem Film »Die Eiskönigin« für moderne Klänge.
Am Ende des Blasmusikabends in Blonhofen waren tatsächlich alle Beteiligten glücklich: Die Musikerinnen und Musiker, Dirigent Herbert Hornig, das Publikum und natürlich auch Präsident Franz Josef Pschierer, der sich bei den Aktiven und ihrem Dirigenten bedankte. Pschierer versprach, dass die ASM-Musikanten auf jeden Fall weitergeführt würden, und zwar »in der Kulturmetropole des Ostallgäus«. Einen Dank richtete der Präsident auch an die Sponsoren und Förderer des ASM, ohne die solche Fortbildungsmaßnahmen wie die ASM-Musikanten nicht möglich seien. Lehrgangsleiter Herbert Hornig bedankte sich außerdem bei der Ludwig-Hahn-Sing- und Musikschule Kaufbeuren, in deren Räumen auch in diesem Jahr die Proben stattgefunden hatten. Wer im kommenden Jahr Teil der »ASM-Musikanten« sein möchte, sollte einfach regelmäßig im Kurs-Finder vorbeischauen. Dort wird auch die Arbeitsphase 2024 ausgeschrieben werden.
Text: Martin Hommer, Fotos: Joachim Graf