Harmonisch, ruhig und routiniert ging die diesjährige Delegiertenversammlung des Allgäu-Schwäbischen Musikbundes in Gersthofen über die Bühne. ASM-Präsident Franz Josef Pschierer freute sich, in diesem Jahr wieder persönlich dabei sein zu können, nachdem er im vergangenen Jahr wegen einer Corona-Infektion erstmals nicht an einer Delegiertenversammlung hatte teilnehmen können.
Pschierer, der vor genau 20 Jahren zum ASM-Präsidenten gewählt worden war, erinnerte in seinem Rückblick an alle Veranstaltungen des vergangenen Jahres und rief ebenfalls die Unwägbarkeiten der Pandemieentwicklung noch einmal ins Gedächtnis der Delegierten zurück. Er dankte dem Freistaat, dem Bezirk Schwaben sowie den Landkreisen und Kommunen für die Unterstützung der Musikvereine in dieser Zeit. Sie hätten ihre Wertschätzung gegenüber der Blasmusik unter Beweis gestellt. Gleichzeitig mahnte er, die Förderung für die Laienmusik nicht zu kürzen. Gerade in den zurückliegenden Jahren habe man gemerkt, welchen Wert die Blasmusik vor allem für die Jugend habe, die am stärksten unter der Pandemie gelitten habe. Ins gleiche Horn stießen der Augsburger Landrat und Bezirkstagspräsident Martin Sailer und der Gersthofer Bürgermeister Michael Wörle, die sich mit einem Grußwort an die Delegierten wandten.
„Der Wert der Musik ist gar nicht hoch genug einzuschätzen“, rief Sailer den Delegierten zu. Daher sei es selbstverständlich, dass der Bezirk seine Förderung nicht gekürzt habe. Bürgermeister Wörle betonte, er freue sich, „seine“ Stadthalle wieder voll zu sehen. Die Stadt stelle gern die Infrastruktur zur Verfügung, füllen müssten sie aber die Vereine. Weil die Familie nicht mehr denselben Stellenwert und dieselbe Funktion habe wie vor Jahrzehnten, seien die Vereine wichtiger denn je.
Pschierer betonte immer wieder, wie wichtig es sei, neben den öffentlichen Geldgebern auch Sponsoren zu haben. Auch wenn der ASM, wie aus dem Kassenbericht von Schatzmeisterin Maria Reindle hervorging, finanziell gut aufgestellt sei, werde das Engagement von privaten Geldgebern angesichts knapper werdender öffentlicher Kassen immer wichtiger. Pschierer dankte in diesem Zusammenhang den ASM-Sponsoren LEW, Theo-Müller-Stiftung und den Sparkassen in Schwaben. Besonders freute sich der Präsident, dass unmittelbar nach der Delegiertenversammlung eine neue Sponsoringvereinbarung zwischen dem ASM und der Familie Hans-Joachim Kania unterzeichnet wurde.
Nach den Berichten der Verbandsjugend und der Musikkommission wurde auch der Bericht des Pro-Musica-Beauftragten Eugen Miller verlesen, der aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich anwesend sein konnte und aus denselben Gründen sein Amt niederlegte. ASM-Präsident Franz Josef Pschierer betonte die Verdienste Millers und die unzähligen Stunden, die er in Kirchen- und Gemeindearchiven verbracht hatte, um möglichst viele Kapellen bei der Beantragung der Pro-Musica-Plakette zu unterstützen. Er werde gemeinsam mit ASM-Geschäftsführer Joachim Graf Eugen Miller besuchen, ihm persönlich danken und ihm die Verdienstmedaille des Bayerischen Blasmusikverbands am Bande überreichen, so Pschierer.
Ein Antrag auf die Einführung zusätzlicher Ehrungen für 35 und 45 Jahre aktiven Musizierens wurde von den Delegierten mehrheitlich abgelehnt. Den Schlusspunkt unter die Versammlung setzte wie üblich die Bayernhymne, gespielt von der Stadtkapelle Gersthofen unter der Leitung von Gerhard Kratzer, die die Delegiertenversammlung mit hochkarätiger Blasmusik verschiedener Stilrichtungen umrahmte.
(Fotos & Text: Martin Hommer)